Friederike
von Eckardstein

Pfarrerin und Malerin

Musik- und Andachtsbilder
zu Franz Liszt, Via Crucis.

Die 14 Stationen des Kreuzweges

9. Station:

Jesus fällt zum dritten Mal.

     Jesus fällt.

Stabat mater: 

     Seht die Mutter voller Schmerzen,
     wie sie mit zerrissenem Herzen
     an dem Kreuz des Sohnes steht,
     seht,           seht,           seht!

Jesus fällt zum dritten Mal

Andacht

Jesus fällt.

Stabat mater: 

Seht die Mutter voller Schmerzen,
wie sie mit zerrissenem Herzen
an dem Kreuz des Sohnes steht,
seht,              seht,              seht!

Voller Erschrecken singen die Männer im Chor: Jesus fällt. Und er fällt, fällt.
Wir schauen zu. Welche Zuschauer sind wir?

Und dann der Schmerz der Frauen: in hohen Sopranen hören wir den Schmerzensgesang über die Mutter, unterlegt von den Altstimmen, die dreimal fast sprachlos singen, „seht!“
In diesem Gesang geht der verzweifelte Schrei der vielen Frauen auf, deren Kinder, die zu Männern, zu Frauen und wiederum zu Eltern wurden, starben und sterben durch menschliches Unvermögen und durch natürliche Katastrophen.

„Seht!“ - und kein liebender Gott ist da. Nichts hören wir von ihm – keinen Trost, keine Eröffnung einer neuen Welt.

Diese Gottverlorenheit will das abstrakte Bild zeigen.
Diagonal im Bild: es bleibt der Fall Jesu und das Fallen der vielen Menschen in das Rot des Blutes. Rechts oben im Bild: das hohe Gelb, angelehnt das Grün und das Orange – will das Stabat mater uns Hoffnung machen, dass mitten im Leid Licht aufgehen kann?

Ich kann nur aus meinen Glauben und im Wissen um die Auferstehung dieses Stürzen der Menschen aushalten – Jesus fällt dreimal bis er am Kreuz stirbt.

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