Einführung und Dank                                
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Friederike
von Eckardstein

Pfarrerin und Malerin

 

Musik- und Andachtsbilder
zu Franz Liszt, Via Crucis.

Die 14 Stationen des Kreuzweges

 

Musik
zum Introitus
Andacht
zum Introitus

Introitus - Des Königs Fahnen ziehen einher

 

 

Introitus

Des Königs Fahne schwebt empor,
es glänzt das heilge Kreuz hervor,
an dem der Tod das Leben starb
und Leben durch den Tod erwarb.

Erfüllt ist nun, was David schon
verkündet aller Nation,
da er die Prophezeiung gab,
Gott hat regieret vom Kreuz herab. Amen.

O Kreuz, du unsere Hoffnung bist,
in dieser Bußezeit sei gegrüßt,
den Frommen mehr Gerechtigkeit,
den Sündern schenk Barmherzigkeit. Amen.

Introitus - Des Königs Fahne schwebt empor

 

 

Andacht

Des Königs Fahne schwebt empor,
es glänzt das heilge Kreuz hervor,
an dem der Tod das Leben starb
und Leben durch den Tod erwarb.

Erfüllt ist nun, was David schon
verkündet aller Nation,
da er die Prophezeiung gab,
Gott hat regieret vom Kreuz herab. Amen.

O Kreuz, du unsere Hoffnung bist,
in dieser Bußezeit sei gegrüßt,
den Frommen mehr Gerechtigkeit,
den Sündern schenk Barmherzigkeit. Amen

Wie eine Ouvertüre umreißt dieser Introitus das ganze Thema des Via Crucis von Franz Liszt: es ist eine Ode für die uns geschenkte Freiheit, weil ein Anderer all das menschliche Elend auf sich genommen und es mit der Auferstehung durchbrochen hat – Gott als Mensch Jesus Christus.

Gott selbst befindet sich – schaut man auf das Bild – auch im dunkelsten Teil des Kreuzes. Da, wo die Waagerechte des menschlichen Lebens und die Senkrechte des göttlichen Einfalls zusammen-treffen, da ist auch Gott.

In diesem dunkelsten Zentrum des Kreuzes ist der Schmerz und die Verzweiflung Gottes über uns Menschen. An dieser Stelle entäußert sich Gott, wird selbst Mensch unter Menschen – geboren von der jungen Frau Maria.

Von dieser Geburt an erfährt Gott in Jesus die Freuden und das Elend im menschlichen Leben bis hinein in seinem Tod am Kreuz. Aber auch an dieser Stelle wird es wieder hell. Nach drei Tagen erleben wir im Glauben bis heute seine Auferstehung: „Selig sind, die nicht mehr sehen werden, und doch glauben“ (Joh 20, 29) Und da singt der Chor:

Des Königs Fahne schwebt empor,
es glänzt das heilge Kreuz hervor ...

Und die Fahne weht vom schmerzlichen Rot über das lebenspendende Grün in die Welt hinein.  Wir andächtigen Bildbetrachter und Musikhörer - wir können begreifen:

am Kreuz stirbt wohl das Leben Jesu,
aber um wie viel mehr erwerben wir Menschen heute
im Glauben Leben durch diesen Tod.

Wir leben in der Auferstehung trotz und mit allen menschlichen und ökologischen Katastrophen. Das ist die hingebungsvolle Liebe Gottes für uns. Darum singt der Chor:

O Kreuz, du unsere Hoffnung …
den Frommen mehr Gerechtigkeit,
den Sündern schenk Barmherzigkeit.

Es geht darum, diese Liebe Gottes anzunehmen, sich in ihr einzuschmiegen und frei zu werden für seine Barmherzigkeit. Die Musik und die Bilder des Via Crucis können wie eine Andacht werden, in der wir als geliebte Menschen Gottes uns in unseren Licht- und Schattenseiten annehmen lernen.

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